Dienstag, 24. Januar 2012

Kindskopf

Ich bin überrascht von Dir. Nach einer Woche wunderst du dich über meine Stille, die in Wirklichkeit und Mitten in meinem eigenen Leben gar nicht so still ist, sondern sehr lebhaft und fröhlich. Du nimmst halt nur nicht teil daran. So ist es nun mal, wenn du es trennst.

Da ich immer ehrlich zu dir bin und sein werde, sage ich dir auch schmunzelnd, dass ein Anflug von Ärger einer Art Resignation gewichen ist, und ohne ein weiteres Fragen, bittest du im Wiedergutmachung. Dein Kind sehnt sich, der Erwachsene rebelliert noch ein wenig gegen mein verspieltes Zögern, aber ich spüre dich ganz deutlich...du bist einsam.

Umso mehr spüre ich es, als ich deiner Bitte nachkomme, mich wiedersehen zu dürfen. Ich verabschiede mich von den Ereignissen und Besuchern des Wochenendes und werde zu deinem Besucher, um mir Dir mitten in der montäglich frisch angebrochenen Nacht sehr nahe Momente zu spüren. Du bist nah, sehr nah, kümmerst dich um meinen verspannten Rücken und streichelst mich, als würdest du mich abspeichern wollen. Und irgendwann verschlingen sich unsere Küsse so sehr ineinander, dass ich in dich hineinkriechen könnte.

Ich wage es, dir einen weiteren Einblick in mein Leben zu geben und erwähne, was sich bald in meinem Leben verändern wird. Ob ich in der Stadt bleibe, fragst du mich wie beiläufig. Allerdings fragst du es mich 2x.

Ein wenig bedenklich erkundige ich mich nach der Zeit, an dem dein Tag offiziell beginnen wird, erschrecke mich vor der wenigen, die noch bleibt, und möchte dich schlafen lassen.... und du bietest mir an, bei dir zu schlafen. Einfach zu bleiben.

Bleiben. Ich bin ziemlich überrascht von dieser Geste. Eine Geste, die ich sehr schätze und die mich dir noch ein wenig näher bringt. Eine Geste, die mich an meine Unfähigkeiten bringt, denn: auch wenn ich noch so gerne würde, ich bin noch nicht so weit, neben dir einschlafen zu können.

Während du mich umschlingst und tief und tiefer atmest, höre ich dir fasziniert zu, genieße deine warmen Arme, die mich halten und deinen Körper, der mich sucht. Doch irgendwann seufze ich innerlich und schleiche mich leise, dir einen Kuss aufdrückend aus deiner Wohnung.

Der nächste Morgen ereilt uns beide rascher als erwartet, aber ich freue mich über den Kusswechsel, den ich dann noch auf meinem Handy lesen darf.

Es war schön. Seit langem wieder sehr schön und innig.
Ob du gespürt hast, dass ich fehle, lasse ich offen. Vielleicht war es tatsächlich so in dem Moment. Vielleicht bemerkst du das noch anders. Das vermag ich allerdings nicht zu sagen, also genieße ich lebendig und fröhlich meine neue Woche.

Trackback URL:
https://deluxe.twoday.net/stories/kindskopf/modTrackback

About Skin

32, weiblich, charmant, hübsch, frech, albern, eigenwillig, gesellig, widersprüchlich, interessiert, lieb, lustig, anspruchsvoll, offen, humorvoll, meistens lachend, wählerisch, unternehmungslustig, dickköpfig, feinfühlig, verspielt

Deine Regung

Du bist nicht angemeldet.

Raunen

Irgendwie schäme ich...
Irgendwie schäme ich mich ja, dass ich so simple lateinische...
desperatehouseman - 17. März, 00:26
In dieser Situation fühle...
In dieser Situation fühle ich mich nicht ohnmächtig,...
Skin - 26. Januar, 06:58
Es ist im Grunde eine...
Es ist im Grunde eine sehr einfache Sache. Als ich...
Skin - 26. Januar, 06:43

Beobachter