Samstag, 7. Januar 2012

Von Badehosen und Herzen

Tage der Stille und des Schweigens, eine stumme und gleichsam schreiende Wut, die mich trotzig anstarrt, obwohl sie in dir seit einer Zeit tobt, in der es mich in deinem Leben noch gar nicht gab. Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, ist die Badehose schuld, nicht wahr?

Ich habe dich gelassen und freue mich über Menschen, Dinge und Entscheidungen in diesen Tagen, genieße meine Kleinigkeiten, die mich immer wieder daran erinnern, wie gut es mir geht. Wie viel mehr Selbst ich heute leben kann im Vergleich zu vor einiger Zeit.

Manchmal würde ich gerne einen Blick über die Schulter werfen, um nach dir zu sehen. Das stimmt. Aber es hilft leider nicht, dich zu vermissen, so wie du bist, wenn du das selbst nicht einmal im eigenen Spiegelbild erkennen kannst. Und so spüre ich, es ist noch nicht soweit. Du wirst dich noch eine Weile drehen und winden und weit, weit rennen. Das muss so sein.

Und doch stehst du plötzlich wieder in dieser Nachricht vor mir und zeigst mir damit mehr, als du gerne würdest und dir bewusst ist. Deine Worte widersprechen der Handlung und ich muss lächeln über dich.

Wie sehr muss dein inneres Kind sich nach mir sehnen, dass es den großen starken Erwachsenen in die Knie zwingt. Auch wenn er sich um Haltung bemüht und erhobenen Hauptes versucht, in seiner ihm eigenen Weise mir Stolz, Kontrolle und Distanz zu vermitteln....der Kopf liegt schief und verkrampf auf den Kinderschultern. Du vermisst die Leichtigkeit und meine Wärme, du willst mich und mein Kinderlachen so sehr und fürchtest es doch am meisten auf der Welt.

Dir geht es nicht in deinen Kopf, dass ich dir vertraue, sagst du und übersiehst dabei dein Herz. Denn dein Herz könnte sehen, dass ich nichts zu verlieren habe. Dein Herz allein würde wissen, dass ich dich sehen kann ohne Augen und ohne dich auch nur kennen zu müssen. Von dieser Wahrheit trennen uns noch viele Momente.

Dennoch. Ich will dich nicht retten. Das kannst nur du selbst. Aber dein Kind weiß eh, wo es mich findet. Ihm vertraue ich blind.

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Thiara - 7. Januar, 12:25

Oh mein Gott. Dieser Beitrag hätte -bis auf ein, zwei Sätze- auch von mir stammen können.
Auch, wenn die Ausgangssituation wahrscheinlich eine ganz andere ist...

Skin - 8. Januar, 10:12

Es gibt so viele Menschen, die so sind. Früher habe ich immer versucht, mich an den anderen zu orientieren und fühlte mich falsch. Jetzt weiß ich, dass ich das große Glück habe, so bewusst zu sein und so viele Dinge zu sehen. Und das schöne ist: ich kann sie mittlerweile einfach lassen, ohne dass es mich langfristig aus dem Gleichgewicht bringt.

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32, weiblich, charmant, hübsch, frech, albern, eigenwillig, gesellig, widersprüchlich, interessiert, lieb, lustig, anspruchsvoll, offen, humorvoll, meistens lachend, wählerisch, unternehmungslustig, dickköpfig, feinfühlig, verspielt

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